Rosa Reporterin

22.01.2015 20:54

Als rasende Reporterin unterwegs... Total straight, totaltaff und superprofessionell. Genauso stellt man sich doch immer eine Reporterinvor. Und genauso habe ich mich heute gefühlt. Denn tatsächlich, ich durfte meineigenes kleines Interview machen. Und das gleich mit vier Leuten! Aber von Anfang an. Ich ging heute so ganz normal zu meinem Praktikum, übrigensvorletzter Tag. Ich weiß nicht, ob ich mich freuen oder von der Brücke stürzensoll. Denn das bedeutet auch... Schule geht wieder los :( Jedenfalls als ichankam, sollte ich erstmal gepflegt gar nichts machen. Keine Aufgaben, kein garnichts. Zeitung lesen. Na super, ichjedenfalls lese mir den Müll durch und finde auch meine eigene Seite, juhuuu.Blödel bisschen rum mit Vincent, dem anderen Praktikanten und chille ansonsten.War aber trotzdem nicht so der Hit, irgendwie bin ich nicht der Typ für nichtsmachen;) Irgendwann hatte ich dann auch die Redaktionssitzung hinter mir undkonnte mich gerade noch abhalten davon bei den Ausführungen vom Chefeinzuschlafen, als uns die Redakteurin fragt, ob wir nicht zu so einerEröffnung von einer Kletterwand gehen können. Wir natürlich: Ja und amen. Undschon geht´s los. Da angekommen erwartet uns......... eine stinknormale Schule. Aber egal, dascoole "Reporterinen-Feeling" lässt mich nicht los. Mit meinem rosa Schal, der nur so hinter mir herfegt, stratzen wir auf die Schule zu (Vincents Beine sind so lang, das stratzen tatsächlich das richtige Wort ist und sexy trifft auf mein Gehen ganz sicher nicht zu!) Wir fragenSchüler, wo es langgeht und an der Tür werden wir von echten Security-Leutendurchgelassen. Drinnen angekommen nimmt mein Flow allerdings etwas ab: DieTurnhalle ist annähernd leer und die Kletterwand wird auch schon betreten. Istdas etwa alles? Aber nein, zehn Minuten später ist die Halle um einiges voller, die "BigBand" (und die war nichts gegen die an unserer Schule, da bin ich nämlichdrin und wir sind viiiiiiiiiel besser ;)) spielt und gleich darauf hält derSchulleiter eine Ansprache. Leider sind Reden von Schulleitern wohlgrundsätzlich ziemlich mies, aber egal ich bin dabei! Bald darauf ist er fertigund die kleine Inszenierung läuft:Das eine Mädchen klettert rauf und plötzlich wird die, die sie festhältangerufen, geht ran und geht darauf hin weg zum Mittagessen. Alles ganz okay,aber ihr hättet die paar Jungs hinter mir hören sollen ("die zieht dasjetzt echt durch, geht ans Handy", "da geht sie weg, hahaha","wie dumm kann man eigentlich sein? richtig funny) und ja, ich habe michauch gefragt, wie dumm man eigentlich sein kann, aber ich meinte nicht das Mädchen...habe selten so dumme Menschen getroffen und sowas sag ich eigentlich sonstselten. Naja egal, das Mädchen wurde jedenfalls von der Feuerwehr gerettet unddas war´s dann auch.Und damit kam dann mein Part: Während Vincent nur dümmlich danebenstand, habich uns gleich drei Interview klargemacht. Erst hab ich zwei Schüler befragtund das war schon ziemlich gut. Ich frag sie halt so, wie ihnen das gefällt,wie sie zum klettern gekommen sind und bla,bla,bla. Kam mir schonziiiiiiiiiemlich professionell vor. Danach habe ich mit dem Lehrer gesprochen,der das Ganze organisiert hat. Aber das beste war, ich hab mich sogar getraut,den Schulleiter anzusprechen. Und ich frag ihn nur so "Wie wurde dasProjekt an Sie denn herangetragen?" und er labert und labert und labertmich zu. WIE großartig er das findet und wie SEHR er sich für die Schüler freutund WIE großzügig die Spenden doch waren.Danach bin ich einfach nicht mehr zum Praktikum gegangen, sondern hab zusammen mit Zoe geschwänzt. Hab so getan, als hätte der Termin furchtbar lange gedauert, während Zoe Tennis geschwänzt hat. Sie hatte keine Lust auf Einzeltraining.Sie hat ziemlich viel vom Ausland erzählt. Sie will halt nächstes Jahr weg und ich freue mich ja auch wie eine Wahnsinnige für sie und werde sie unglaublich vermissen. Aber ich würde halt auch unglaublich gerne weg. Ich will einfach mal raus hier und die Welt sehen. Der einzige Unterschied: Ihre Eltern sind dafür und meine total dagegen. Ich würde so gerne, aber sie verstehen einfach nicht, dass es mein Leben ist. Wenn ich ins Ausland gehen würde, hätten sie gar kein Kind mehr zuhause und ich verstehe sie ja auch. Aber deshalb ist es trotzdemmein Ding und früher oder später wäre ich eh weg. Und dann behaupten sie nochdauernd, dass ich ja noch nicht so weit sei. Aber das bin ich. Das bin ichwirklich. Und es ist mein Traum.Jedenfalls war es deshalb ein bisschen traurig, weil ich genau weiß, dass esbei mir nichts werden wird. Später habe ich noch meine Tante besucht. Sie ist ziemlich cool und eigentlichbin ich ihr sogar ziemlich ähnlich. Sie ist vielleicht einer der coolstenMenschen, die ich kenne und mein Onkel Pitt ist weltklasse.Im Grunde war es also ein super Tag;)



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